Standort: 300 m nördlich von Güderott an der Straße bei der Reithalle GPS-Daten: 54°37’21.23″N 9°47’50.04″O Stammumfang: 7,46 m Höhe: 18,8 m Krone: 22 m Durchmesser Alter: 325–375 Jahre Inv. Datum: 12-3-2015

Die nördlichste Eiche Deutschlands mit über 7 m Umfang steht bei der Reithalle von Güderott, etwa 20 km südlich der deutsch-dänischen Grenze. Sie hat eine gedrungene Krone mit knorrigen Ästen. Die stärksten Äste sind mit Seilen untereinander verankert. Vor einigen Jahren wurde ihre Krone deutlich zurückgeschnitten. Glücklicherweise aber nicht zu stark. Es gibt bereits viele neue Triebe. Da der schöne Baum nur 50 km entfernt von der Nordseeküste steht, war der Rückschnitt eventuell als Schutz gegen die starken Sturmböen vom Meer gedacht.

Die Eiche in September 2014

Auf zwei Seiten reicht eine Blitznarbe bis zum Boden. Die Frage, ob die Eiche zweimal durch den Blitz getroffen wurde oder es nur ein einziger, dafür umso heftigerer Schlag war, bleibt offen. Sie hat es jedenfalls gut überstanden. Langsam wachsen die Wunden wieder zu. Bei Eichen mit guter Vitalität heilen selbst sehr große Wunden wieder aus.

Heering beschreibt den Baum im Forstbotanischen Merkbuch so: „Landgemeinde Boren, Kreis Schleswig, Dorf Güderott. Feldmark des Besitzers Aug. Jessen. Am Wege starke Stieleiche. Stammumfang 5,65 m, Stamm 2,50 bis 3,25 m hoch, dann in zwei Hauptäste geteilt. Gipfelhöhe ca. 15 m, gedrungener Wuchs. Krone verhältnismäßig flach, Durchmesser ca. 25 m. Diese Eiche ist vielleicht ein Überrest der Güderotter Hölzung, die noch 1620 vorhanden, aber fast verhauen war. Der Name Güderott deutet auf eine Rodung, wie zahlreiche Namen der Umgegend.“ Doch dass diese Eiche ein Überrest der Güderotter Hölzung ist, ist unwahrscheinlich. Eher könnte sie als Erinnerung an diese Hölzung gepflanzt worden sein. 5,65 m war ihr Umfang in 1 m Höhe im Jahr 1906, 7,62 m sind es in gleicher Höhe dann im Jahr 2015. Der Zuwachs deutet auf ein Alter von um die 350 Jahre.

März 2015
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